Montag, 20. April 2009

Melbourne zum Staunen


Morgens Nebel, recht kühl. Wenig später ist die Sonne da und lässt einen wundervoll warmen Tag entstehen, herbstlich für hiesige Verhältnisse. Melbourne präsentiert sich von der schönsten Seite. Was die Reiseführer berichten - vergesst es. Melbourne hat sich sehr verändert, seit ich es vor 5 Jahren gesehen habe. „There has changed a lot.“ Die alte City ist nicht mehr ganz so strahlend, ein wenig angestaubt. Der Financial District hat sich nach Osten verschoben. Am Southgate ist ein neuer riesiger Komplex mit Büros, Shops und Restaurants entstanden, darunter das neue höchste Gebäude, der EUREKA Tower mit dem neuen Observation Deck im 88. Stock mit toller Aussicht Dann die neue Harbour City wow. Der gesamte Bereich der alten Docklands ist zu einem neuen Komplex umgebaut worden; es wird noch weiter gebaut. Melbourne hat mit dem völlig modernisierten Victoria Harbour ein neues, attraktives Zentrum bekommen. Viel ist noch im Werden, aber die neue Waterfront City lockt mit ihren vielen Geschäfte (factory outlets) Besucher an. Das neue Hafenviertel ist sofort an die City Circle Line der Tram (kostenlos) angeschlossen worden, natürlich an alle anderen Verkehrsmittel auch: eine faszinierende neue Stadt am Hafen! Übrigens hat Melbourne zusätzlich zu dem City Circle der Tram auch einen größeren Circle per Bus geschaffen, der als Tourist Shuttle Bus gratis fährt und die Stadtgebiete im Norden und im Süden besser erschießt. Queen Victoria Gardens und der Albert Park sind nun leicht und einfach zu erreichen. Der Umbau in nur 5 Jahren grenzt an ein Wunder!

Viel hat sich auch am Erscheinungsbild der Bevölkerung verändert. Melbourne ist sehr viel asiatischer geworden. Asiatische Einwanderer prägen mit ihren Geschäften und mit ihrer Präsenz auf den Straßen der alten Innenstadt das Stadtbild. Besonders abends wird das sehr deutlich. Da musste ich schon nach Carlton an die Lygon Street hinaus fahren, um im italienischen Viertel noch das Melbourne von einst (= von vor 5 Jahren...)  zu finden. Inder, Malaysier, Thais, Chinesen und Koreaner, alle sind sie hier zu finden als neue Bürger Australiens. Bisher hatte ich das nur gelesen. Jetzt habe ich es selbst gesehen. Melbourne ist vielleicht gerade deswegen eine so stark wachsende und sich modern verändernde Stadt geworden. Ich wohne fast mitten im Distrikt der riesigen Universität, und zwar der RMIT: Royal Melbourne Institute of Technlogie. Ihre Häuser und Anlagen bestimmen hier ein ganzes Stadtgebiet. Auch die Studenten auf den Straßen spiegeln genau das wieder, was ich eben als Eindruck von der Stadt insgesamt geschildert habe. War bisher der Ruf Melbournes der einer etwas ältlichen Jungfer gegenüber dem kraftstrotzenden, hippen Sydney, so hat sich da Entscheidendes getan: Melbourne ist zu einem ganz neuen Leben erwacht! Insofern war mein Tag heute ein einziges (verändert) Wiederfinden, Neues Entdecken und grenzenloses Staunen über diese Stadt. Melbourne hat auf den ersten Eindruck hin ungeheuer gewonnen. Hoffentlich machen die Wirtschaftskrise und (dadurch bedingt?)  die vielen Leerstände bei den Neubauten dem ganzen Projekt nicht ein vorschnelles Ende!

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