Donnerstag, 30. April 2009

Have a break


Das ist heute einer der schönsten Morgen, die ich bisher in Australien hatte. Ich sitze früh vor meinem kleinen Appartement auf der Terrasse neben der Tür, sehe die Sonne empor steigen, höre dem Geschnatter der Papageien zu, die sich über mir in den Palmwipfeln offenbar gegenseitig ärgern, sonst ist völlige Ruhe; es sind kaum Gäste da. Ich war früh einkaufen (der kleine Supermarkt öffnet um 7); eigentlich suchte ich ein Cafè fürs Frühstück, aber die öffneten erst um 8. Ich erinnerte mich, dass ich ja eine kleine Küche in dem Appartement habe, darum kaufte ich mir meine Sachen selber. Die sind hier auf solche Durchreisenden sowie Camper eingerichtet, denn es gibt alles auch in kleinen Mengen, selbst Müsli haben sie hier, „original Schweizer Art“. In der kleinen Pantry bei mir ist tatsächlich alles vorhanden, vom Wasserkocher, Toaster bis hin zum Geschirrtuch und Trockentuch; sogar etwas Spülmittel fand ich fein säuberlich in einer kleinen Plastikflasche abgefüllt. Kaffee und Tee sind sowieso immer „complimentary“, also frei, Nescafe zwar, aber was solls. So sitze ich und frühstücke hier gemütlich und in Ruhe, denn jetzt kommt das Allerschönste: Ich habe heute Pause. Keine Fahrtstrecke auszusuchen, keine Exkursion, nichts, einfach nur dem schönen Tag entgegensehen. Nachher schaue ich mir natürlich den Kalbarri-Nationalpark näher an, aber das ist nicht weit zu fahren (35 km), und ich habe den ganzen Tag Zeit!

Die Schluchten des Murchison in der kargen Buschlandschaft sind schon beeindruckend. Morgen werde ich bei der Canoe-Tour noch mehr davon sehen und auch die Perspektive auf den Fluss selbst legen. Aber schon heute ist es eindrucksvoll, wieviel Wasser der Murchison immerhin führt; es muss sein Tal wie eine lange Oase wirken in der sonst so trockenen Buschlandschaft der recht flachen Ebene des westaustralischen Küstenstreifens. Klar, dass dieser Fluss bei der Urbevölkerung, den Nandas, eine ganz besondere Rolle gespielt hat. Er tut es in gewisser Weise ja noch heute, denn es ist der letzte größere Fluss im Norden.

Mittags konnte ich beobachten, wie der frische Lobster von den Booten ausgeladen und in den Kühlwagen verfrachtet wurde. Eigentlich heißt er Rock Lobster, und eigentlich ist es auch kein richtiger Lobster, sondern eine Riesengarnele, in Australien meist Crayfish genannt, denn diesem „Lobster“ fehlen die typischen Zangen. Rock Lobster sieht aus wie eine große Krabbe. Aber hier heißt es sehr ausdrücklich „Lobster“, na gut. Neben dem Tourismus ist das hier der einzige Broterwerb im Ort, wobei der Tourismus inzwischen bei weitem überwiegt. Es gibt mehrere große Caravan Parks, dazu eine ganze Reihe Resorts, die zur Winterfrische einladen: Denn das ist Kalbarri für die zumal ältere Bevölkerung von Perth. Ein wirklich netter Ort mit schönem Strand und einer Reihe Lokalitäten; ich brauche mir also über das Dinner keine Gedanken zu machen!

Und der Rest heute (31°) heißt: Pool, Palmen, Pause!!!

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