Freitag, 1. Mai 2009

Kalbarri Gorges


Heute also große die Canoe Tour. Ich warte auf den pick up. Nichts geschieht. Der Mann vom Hotel-Service, der zufällig vorbei kommt, kennt den operator = Veranstalter und ruft an: Nein, diese ganze Woche war keine solche Tour geplant. Da hätte das Visitor Center wohl Mist gebaut! Ich zum Visitor Center; natürlich hatte der tour operator Mist gebaut, so die Lady dort. Mein Hinweis, dass ich vor 2 Tagen sofort nach meiner Ankunft extra hier im Visitor Center war und nachgefragt hatte, ob mit der Tour alles ok sei und mir dies bestätigt wurde, ich sogar noch einen neuen Ausdruck mit allen Einzelheiten der Tour erhalten hätte, beantwortete sie ungnädig, ich habe die Tour wohl online gebucht und außerdem viel zu früh. Damit war klar, ich war Schuld... Eine andere Tour fände auch nicht mehr statt heute, denn dafür sei es um 9 Uhr viel zu spät. Ach, hätte ich nicht gedacht. Nun, irgendwann hat sie sich dann doch noch zu dem Zugeständnis bewegen lassen, dass ihr die „troubles“ leid täten. Wenigstens bekam ich mein Geld anstandslos zurück. Also umdisponieren und den „wilden“ Teil des Kalbarri Parks auf eigene Faust erkunden!

Das entpuppte sich dann als Glücksfall. Was ich in den nächsten Stunden nach rattenscharfer Fahrt auf der Sandpiste (Tags zuvor hatte ich mich noch nicht getraut, heute war mir das egal... 35 km eine Strecke sind doch ein Klacks! Tempo 70 ist sogar ideal, dann rüttelt es am wenigsten) an Aussichten und Kletterwegen gesehen und erkundet habe, hätte keine Tour besser zeigen können. Der Abstieg am Z-Bend an den Murchison hinunter war ein tolles Erlebnis, unten fand ich einen idyllischen und gewaltigen Ort. Außer dem Pärchen (die „Nixe“) habe ich dort weder rauf noch runter jemanden gesehen. Dafür war es am Loop recht voll, aber auch nur bis zum großen „nature's window“, dann wurde es steiler und felsiger, und kaum einer ging weiter. Leider war es von der Tageszeit her schon etwas spät, so dass ich mich den ganzen Weg des loops (8 km) nicht mehr getraut habe, weil ich unten in der Schlucht genau während der hohen, heißen Mittagszeit gewesen wäre. Aber die Wegstrecke über die cliffs war schon schön genug – und am Fluss war ich dann ja am Z - bend. Es war also ein wirklich gelungener Ausflug, und ich konnte mich dann am frühen Nachmittag sehr befriedigt unter Eukalyptus und Palmen im hiesigen Pool relaxen; was kann nach solchen Kletterpartien schöner sein?

Wenn es letztlich auch nicht schlimm war, dass die gebuchte Exkursion ausfiel, ich werde beim nächsten Visitor Center noch deutlicher nachfragen, ob der operator die tour wirklich durchführt! Man lernt – und improvisiert, geht doch! - Und dann wieder der wunderschöne Abend, dieses Licht, wenn die Sonne nur noch wenig über dem Horizont steht und alles von seiner schönsten Seite zeigt, angestrahlt von einem goldenen Licht, das das Grün noch grüner und das Blau des Wasser noch blauer werden lässt. Mir fiel heute bei der immer noch gewaltigen Brandung auf, dass die Welle an ihrem Kamm in dem Moment grünlich durchsichtig wird, ehe sie bricht – wenn denn die Sonne von hinten durch die Woge scheint. Sieht toll aus! Das wird auf den Brandungsfotos nicht so deutlich, weil ich da mehr auf die spritzende Gischt geachtet habe. Nach dem Dinner werde ich wieder den fantastischen Sternenhimmel bewundern können und natürlich das Kreuz des Südens finden! Tagsüber sieht man es ja auf den australischen Flaggen. Die Inbrunst, mit der US-Amerikaner ihre Flagge zeigen, findet man hier allerdings nicht; da ist Aussiland der britischen Zurückhaltung etwas näher, wer weiß? Ist gut so, und ich fühle mich sehr wohl hier.

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