Donnerstag, 28. Mai 2009

Sydney rennt


Heute hatte ich wirklich Glück: Es war wunderschönes Herbstwetter mit viel Sonne und schönen Wolken, die den Himmel und damit auch die Fotos belebten. Sydney habe ich mir heute erlaufen, denn ich bin einfach von Punkt zu Punkt immer weiter gegangen und habe die Benutzung des sehr praktischen „Sydney Exlorers“ (Hop in – hop off - Bus) immer weiter raus geschoben, bis es sich von der Tageszeit her nicht mehr lohnte. Er fährt eine große Schleife, und das meiste davon habe ich heute schon gesehen. Die Explorer-Busse (es gibt einen weiteren zu den Stränden) werde ich dann am Samstag nutzen.

Sydney hat sich längst nicht so sehr verändert, wie ich es von Melbourne her erwartet hatte. Eigentlich hat sich in der Stadt selbst gar nichts verändert: Die Häuser und großen Hotels sind halt etwas angegraut mit der Zeit. Es mag den einen oder anderen neuen Büroturm geben, aber auch nicht so, dass es auffiele. Am Darling Harbour hat sich am meisten getan und tut sich noch, das schrieb ich ja schon. Wooloomooloo ist das neue hippe Viertel, das ich mir noch näher ansehen werde; vorbei gegangen bin ich da heute schon. Da soll es die derzeit besten = angesagtesten Boutiquen und Restaurants geben. Wenn ich also Matt Damon oder Keanu Reaves treffen will, muss ich wohl dorthin. Sydney ist vor allem die Stadt des Medien-Business geworden; die wichtigste Finanz- und Wirtschaftsmetropole Australiens war es immer schon. Aber für den Normal-Touristen hat sich nicht so viel geändert: Die Harbour Bridge steht immer noch und das Opernhaus ebenfalls. Das sind die beiden imposantesten Bauwerke von Sydney, sozusagen die entscheidenden „landmarks“. Auch sie stauben allerdings etwas an, sind aber immer noch wunderschön.

Sydney ist sehr voll, hektisch (von wegen 'no worry'!) und betriebsam. Morgens scheint man hier im CBD (Central Business District) nur in den Schnell-Cafes zu frühstücken, da ist jedenfalls vor 8 Uhr Hochbetrieb für Kaffee mit fettem Süßkram. Dann, zur Mittagszeit, überfällt die „Sidnier“ wohl das schlechte Gewissen, denn dann gerät die Stadt in Bewegung, in eine wahre Volksbewegung: Joggen vom Opernhaus zum Macquarie's Point und zurück, dabei noch möglichst viele Stufen mitnehmen. Alles läuft und wetzt, keucht und röchelt, alt und jung, dick und dünn, schön und hässlich; als Fußgänger ist man ab 12 Uhr auf der Uferpromenade ein störender Exot! So war es heute jedenfalls bei schönem Wetter. Wenn man allerdings bedenkt, dass die Sydnier hier im Winter zu Büroschluss auch die Dunkelheit haben, versteht man es vielleicht: Wann sonst als zum Lunch sollen sie joggen? Und wozu haben sie denn sonst all die herrlichen Parks (wirklich!) entlang der Küste, direkt in der City? Sydney ist nämlich auch eine sehr grüne Stadt, das habe ich neu entdeckt.

Morgen sehe ich allerdings blau: in den Blue Mountains, wenn das Wetter wieder einigermaßen mitspielt. Heute war es eben echtes Fotowetter, seht selbst!

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