Das war ein Tag! Morgens in Sydney kalt, aber recht sonnig. Dann gings ab in die
Blue Mountains mit einer kleinen Gruppe, in einem kleinen, aber komfortablen Bus. Es wurde mit zunehmender Höhe (bis auf ca. 700 m) immer trüber, kälter und regnerisch. Der erste Stopp war sehr unfreundlich vom Wetter, von der Aussicht aber fantastisch: Anvil Rock, Wahnsinn. Dann, als wir uns dem Höhepunkt des Tages näherten, dem Bergort Katoomba und der „
Scenic World“ im Jamison Valley, da hellte es auf und die Sonne kam sogar durch. Wenn nur nicht solch ein kalter Südost-Wind gewesen wäre; ich hatte an Jacken alles an, was ich mit habe! Egal, es war wunderschön, die Blue Mountains sind bezaubernd und absolut sehenswert, Die Gruppe war sehr nett und sehr gemischt, der Guide (David) wieder mal ein Unikum und total gut. Wir hatten an allen sehenswerten Punkten viel Zeit, und ich konnte viele Wege gehen, um die Gegend ein wenig zu erkunden. Dazwischen traf man sich, plauderte, hatte einen üppigen Lunch, - eine rundrum gute Sache mit vielen sehr interessanten Informationen über die Geschichte und touristische Erschließung dieser Gegend (die Blue Mountains waren im vergangenen Jahrhundert DIE Ferienregion der Australier!), die es so nicht bei Wikipedia zu lesen gibt. Auf dem Rückweg gab es dann noch eine River Cruise zurück nach Sydney, Darling Harbour, super. Leider begann es dann wieder zu regnen, und zwar heftig, und kalt war es den ganzen Tag über sowieso... Wir haben uns in der Gruppe dann sehr nett von einander verabschiedet, auch nicht selbstverständlich.
Zum Glück bekam ich in „meinem“ Restaurant an der Cockle Bay noch einen guten Tisch (vorne, warm und trocken = exklusiv) und konnte so beim Dinner dem Freitag abendlichen Feuerwerk in Darling Harbour zuschauen, wow, das war wirklich abwechslungsreich und gut gemacht. Dann setzte etwas ein, für das ich nur das Wort „Wolkenbruch“ kenne. Ich wollte noch fragen, wie man so etwas im Englischen nennt: Sydney-Wetter?! Der hielt an, keine Chance, trocken nach Hause zu kommen. Die Hosen sind inzwischen aufgehängt, und eine heiße Dusche macht alles wieder gut. Trotz allem war es ein wunderschöner Tag und ein toller Abend, voller neuer Erfahrungen!
Ein neues Laster habe ich mir angewöhnt, und das muss ich baldigst wieder abstellen: Ich bin auf den Geschmack von Austern gekommen, möglichst „natur“, die esse ich seit Darwin jeden Abend als Vorspeise, ein halbes Dutzend – es gibt nichts Köstlicheres aus dem Meer! Sage noch einer, Austern schmeckten nach nichts! Es kommt doch ebenso auf das sammetweiche Gefühl dieser Muschel im Munde an, auf den leicht salzigen Geschmack bei Zergehenlassen, auf den Schluck „sparkling wine“ (=Sekt) nach jeder Auster, der einfach dazu gehört... Jetzt haltet ihr mich für übergeschnappt. Ich sagte ja schon: Es ist ein zu bekämpfendes Laster, aber ein sehr schönes... :-)
Sydney muss ich etwas Abbitte leisten; mein erster Eindruck war doch ein bisschen verkehrt, hörte ich heute. Es wurde mir aufgezählt, was in den letzten Jahren alles neu gebaut und verändert wurde. Sydney ist wohl einfach zu groß, um das alles auf einen Blick zu sehen und zu merken wie in Melbourne, obwohl dort gabs mehr Baukräne, das bleibt wahr. Hier gegenüber dem Ibis-Hotel ist der „World Square“ eine völlig neue Mall mit vielen Ebenen, nettem Innenhof, vielen Boutiquen, Bistros usw. Aber es ist halt nur eine weitere Mall in der Stadt. Darum herum tobt das Leben, besonders der jugendlichen Asiaten, mit Kinos, Kneipen, Pubs, Backpacker Hotels, internationalen Restaurants und Bars, hier ist wirklich am Abend einiges los. Aber so ist halt Großstadt. Sydneys Reiz machte eigentlich noch etwas anderes aus. Was das heute ist, das habe ich noch nicht genau heraus gefunden.